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Waffenlieferungen in die Ukraine - Gesinnungsethik gegen Verantwortungsethik



Die ganze Welt kann uns bald mit einem atomaren Knall um die Ohren fliegen, wenn wir weiter auf Waffenlieferungen an die Ukraine setzen, statt auf Diplomatie. Das sagt ein Mann, von dem wir es wahrscheinlich niemals erwarten würden, der General Harald Kujat, einer der ranghöchsten Militärs, den wir jemals in Deutschland hatten. Dagegen blasen die Kriegsdienstverweigerer von Scholz bis Habeck und von Buschmann bis Lauterbach mit ihrer Befürwortung von Waffenlieferungen in die Glut des Ukraine-Krieges.


In Deutschland entscheiden Politiker über Waffen, die von Waffen und den Folgen des Einsatzes dieser Waffen keinerlei Ahnung haben. Die Bundesregierung denkt nicht militärisch, sondern sie argumentieren moralisch. Sie sprechen nur von einer moralischen Verpflichtung der Waffenlieferung.


Wir wissen ja, dass es bereits eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine gegeben hat, eine Vereinbarung, die sogar große Vorteile für die Ukraine hatte. Sie bestand im Wesentlichen darin, dass sich die russischen Streitkräfte völlig zurückziehen würden, aus den Gebieten, die sie seit Beginn des Krieges im Februar erobert hatten. Im Gegenzug dafür sollte die Ukraine auf die Mitgliedschaft in der Nato verzichten. Das ist ja das primäre Ziel Russlands. Und das Ganze sollte, soweit es die Sicherheit der Ukraine betrifft, durch Garantien Internationaler Mächte abgesichert werden. Diese Vereinbarung kam auf Intervention des Westens nicht zustande. Wir wollen Russland so schwächen, dass es solche Dinge, wie die Invasionen der Ukraine nicht mehr tun kann, so die Begründung.


Russland reagiert auf die Brückensprengung durch die Ukraine auf die gleiche Weise, die Unterbrechung der Infrastruktur, der Lebensadern der Ukraine. Und hier sind wir wieder beim interessanten Unterschied zwischen der Gesinnungsethik und Verantwortungsethik.


Natürlich ist es moralisch legitim, wenn ein völkerrechtswidrig überfallenes Land sich mit allen Mitteln zur Wehr setzt, auch durch einen Anschlag auf die Infrastruktur wie die einer Brücke.

Aber die Verantwortungsethik, die fragt sofort welche Folgen zieht diese Anschlag nach sich. Ist es sinnvoll den Aggressor so zu provozieren und damit tausende tote Zivilisten und ein Ende der Strom und Wasserversorgung zu riskieren?

Natürlich kann man mit der bloßen Faust in einem Westennest schlagen und auch ein paar Tiere damit erledigen, aber ich muss darauf gefasst sein, dass ich danach angegriffen und schwer geschädigt werde.


Ein Ausweg aus diesem Dilemma kann nur durch Diplomatie gefunden werden. Aber Kriegsdienstverweigerer, wie Scholz, Habeck oder Buschmann leben in ihrer Blase und blasen mit ihren Waffenlieferungen die Glut des Ukraine Krieges weiter an. In Deutschland entscheiden also Politiker über Waffen, die von Waffen keinerlei Ahnung haben, und die die Folgen des Einsatzes solcher Waffen nicht einschätzen können.

Unsere Bundesregierung denkt nicht militärisch, sondern sie fragt sich vielmehr, ist es moralisch geboten Waffen zu liefern.

Ja, moralisch scheint dies in Ordnung zu sein, denn die Ukraine wurde ja überfallen und wir unterstützen hier nur den schwächeren, das Opfer. Aber ein General wie Harald Kuja hat sein Leben lang gelernt militärstrategisch zu denken. Er stellt sich bei jeder Handlung des Westens die Frage, was löst das bei den Russen aus.


Die Bundesregierung lässt sich leiten von dem, was der Soziologe Max Weber Gesinnungsethik nennt. Sie tut das, was auf den ersten Blick richtig aussieht, aber sie

schert sich nicht um die Folgen ihrer Entscheidung. Dagegen orientiert sich Harald Kujat an der Verantwortungsethik. Er fragt nicht, ob die Lieferung schwerer Waffen moralisch angemessen ist, sondern er fragt, ob Sie zum gewünschten Ergebnis führt.


Man kann nur hoffen, dass unsere Regierung, vor allem unsere Außenministerin Baerbock in ihren Entscheidungen und Äußerungen sich in Zukunft mehr von dem leiten lässt, was Max. Weber in seinem Werk „Politik als Beruf“ über Gesinnungs- und Verantwortungsethik geschrieben hat.

Weber beschreibt in seinem Buch zwei idealtypische Formen von Ethik,


Zitat: „Wir müssen uns klarmachen, dass alles ethisch orientierte Handeln unter zwei voneinander grundverschiedenen, unaustragbar gegensätzlichen Maximen stehen kann: es kann „gesinnungsethisch“ oder „verantwortungsethisch“ orientiert sein“.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Weber die ‚Verantwortungsethik‘ als die zukunftsbezogene Ethik für eine dynamische, rationalisierte Gesellschaft des anbrechenden Jahrhunderts sieht und die (vorab christliche) ‚Gesinnungsethik‘ eher als eine Art rückwärtsgewandter Protest gegen eine moderne, sich verselbständigende Welt abqualifiziert.

Verantwortungsethik ist also, einfach erklärt, ein politisch-moralisches Prinzip, dass die Frage nach der Verantwortbarkeit der Resultate und der Folgen des politischen Handelns als einzigen Maßstab gelten lässt.



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